Emotions-Coaching: Achtsamkeit für Gefühle
"Alle Gefühle sind erlaubt, wenn auch nicht jedes Verhalten" (John Gottman).
Sich gegenseitig verstehen und miteinander auskommen – ausschlaggebend dafür ist, wie in der Familie mit Gefühlen umgegangen wird: wie achtsam sie wahrgenommen werden und wie sie mitgeteilt werden. Mit Gefühlen umgehen zu können ist die Voraussetzung dafür, mit anderen und mit sich selbst zurecht zu kommen. Die Kunst ist, eigene Gefühle ernst zu nehmen, dabei aber gleichzeitig auch die Gefühle anderer zu respektieren. Ein kompetenter Umgang mit Gefühlen ist die wichtigste Voraussetzung, um Konflikte und Erziehungsprobleme im Kontakt und im Miteinander zu lösen. Kinder brauchen dabei Anleitung und Unterstützung (Coaching) durch ihre Eltern.
Ein Kerninhalt von FamilienTeam ist Emotions-Coaching: Eltern erfahren und lernen, wie sie ihre Kinder bei negativen Gefühlen begleiten können. Sie helfen ihren Kindern, ihre Gefühle zu regulieren, und fördern ihre emotionale Intelligenz. Dies schafft Vertrauen, stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und beugt Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Problemen vor.
Emotionscoaching ist das Geheimnis für ein gelingendes Miteinander. Jede einzelne Beziehung in der Familie braucht Achtsamkeit und Respekt für die gegenseitigen Gefühle.
Die Familie ist der wichtigste Ort, an dem Kinder den Umgang mit Gefühlen lernen können und sollten. Wenn Kinder aggressive Verhaltensweisen zeigen oder sich daneben benehmen, hat das oft damit zu tun, dass sie nicht wissen, wie sie mit heftigen Gefühlen, mit Wut und Ärger umgehen sollen. Beim Emotions-Coaching helfen Eltern ihren Kindern, ihre Gefühle zu verstehen. Dadurch lernen Kinder, wie Emotionen einzuordnen sind, wie man sie im Leben nutzen kann, und wie man angemessen mit Gefühlen umgeht: Alle Gefühle sind erlaubt, aber nicht jedes Verhalten. Emotionscoaching stammt aus der familienpsychologischen Forschung, Langzeitstudien belegen die vielfachen positiven Effekte.
Der bekannte Familienforscher John Gottman hat fünf Bestandteile von Emotions-Coaching beschrieben:
Achtsamkeit für Gefühle
Achten Sie auf Ihre eigenen Gefühle und die Gefühle Ihres Kindes. Machen Sie sich bewusst, dass Gefühle ein natürlicher und bedeutsamer Teil des Lebens sind. Alle Gefühle sind erlaubt.
Volle Aufmerksamkeit
Unterbrechen Sie Ihre Tätigkeit. Schenken Sie Ihren Blickkontakt und Ihre volle Aufmerksamkeit. Versuchen Sie, Gefühle nicht zu vermeiden oder herunterzuspielen.
Zuhören und Zeit lassen
Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst. Zeigen Sie Verständnis. Hören Sie zu und halten Sie wortlose Pausen aus. Vermeiden Sie es, die Gefühle Ihres Kindes zu bewerten oder zu kritisieren.
Gefühle in Worte fassen
Benennen Sie die Gefühle ihres Kindes. Schreiben Sie ihrem Kind aber nicht vor, wie es sich fühlen sollte. Helfen Sie Ihrem Kind, einen Wortschatz für seine eigenen Gefühle zu entwickeln.
Lösungen suchen
Helfen Sie Ihrem Kind, eine Lösung für sein akutes Problem zu finden. Warten Sie mit der Problemlösung, bis die Gefühle sich beruhigt haben.